BBC Micro, TI99, Atari 800, C64, Atari ST, Amiga dies waren alles Plattformen, die normiert waren und zwar sowohl in Sachen Speed, Grafik und Soundfähigkeiten. Die verschiedenen Grafikmodi konnten freigeschaltet werden. Selbstverständlich gab es auch hier Varianten mit und ohne. Aber prinzipiell gab es 8Bit und dann 16Bit Versionen bei den verschiedenen Marken wie Sinclair, Atari oder Commodore.
Viel dramatischer sah es bei den „Businessrechnern“ aus (Apple sei hier fürs erste nicht diskutiert). Zwar war der PC1 von IBM sehr standardisiert allerdings gab es selbst hier verschiedene Grafikkartenhersteller wie etwa Hercules mit ihren je eigenen Standards. Das Ganze explodierte erst richtig mit den ungewollten Clones auf dem PC-Markt. Da kamen dann auch noch verschiedene Takte hinzu, Grafikkarten und Soundkarten. Wer ein MS-DOS Spiel startet klickt sich noch heute durch technisch unadäquate Einstellungen durch (EGA/CGA?) etc.
Das heisst letztlich, dass die teuren Businessrechner ein massives Handicap hatten für Developer*, die eben Hardwarenah programmieren wollten. Dazu kam das Problem des IntelProzessors, der nicht wirklich „spassig“ ist sondern eher lästig und das von Grund auf.
In diesem Sinn war MS-DOS (als Synonym für Clone) eben keine Platfform wie C64 oder Atari ST sondern eine Plattform im Sinne von Businesssoftware: Da läuft WORD drauf! Es entfiel aber dann auch jeder Identitätskampf – oder gab es einen Identitätskampf – mal ausgenommen vom Thinkpad?
Vielleicht kann man sogar soweit gehen und sagen, dass die Plattform MS-DOS erst dann richtig attraktiv wurde, als es ums endlose Aufrüsten ging – also ab VGA und vorallem ab den 3D-Grafikkarten. Da spielte der Preis der Spielmaschine, dann auch keine wichtige Rolle mehr, war das Gerät doch Arbeitsgerät und Spielgerät in einem. Die Homecomputeralternative gab es damals konsequenterweise schon gar nicht mehr – das waren ja keine Konkurrenzplattformen.
Die Frage bleibt weiter: Was wäre das Setting für ein 8Bit oder ein 16Bit / 286 Game auf MS-DOS?