Archiv der Kategorie: Amiga

Jenseits der Konsumenten*perspektive oder die brutale Produktions- und Entwickler*perspektive

Wer sich Games anschaut eines Computersystems ist meistens erfreut, was es da alles gibt. Da denkt der Recipient: WOW – Unglaublich. Gerade wenn eine Selektion so visuell ist wie die Nachfolgende.

Dabei linearisiert natürlich das Medium Film die interaktive Erfahrung und die Spielmechanik oder das Gameplay spielt keine Rolle. Das ist letztlich die Sicht des Konsums, der Konsumenten. Und damit reproduziert sowohl die Fans, Interessierte Spieler und ganze Teile der Wissenschaft nur den Markt.Beziehungsweise nicht mal den Markt, denn da wäre auch zu nennen, wieviel die Spiele gekostet haben. Meist wird geurteilt ohne jeglichen Bezug einfach nur absolut. Selbst die Entsehungszeit wird oft gnadenlos ausgeblendet,

Die Produzenten*- und Entwickler*-Perspektive

Noch viel schlimmer ist allerdings nur das Betrachten des Endproduktes. Dies ist auch der Marktlogik geschuldet. Der Rezipient*/Spieler* ist ja der Käufer*, der Herrscher über das erstandene Produkt. Wie dieses entstanden ist und zu welchen Kosten auch menschlichen interessiert bis heute in der Gameindustrie niemanden. Das Produkt ist transparent im Informatik-Sinn: Es spielt keine Rolle wie. Deswegen fehlen bis heute im Gamebereich jegliche Labels. Dabei ist es essentiell unter welchen Bedingungen Games entstanden sind.

Dabei spielt es massiv eine Rolle unter welchen Bedingungen, Zeit, Geld, Teams ein Spiel entstand. Die Würdigung des Geleisteten ist nur so möglich und dies ist Teil vom Designprozess. Und hier zeigt sich denn auch bis heute von was Gamer* profitieren. Viele der oben genannten Spiele sind nur durch ausserordentliche Nutzung überhaupt möglich geworden. Das bedeutet letztlich – vermutlich anders als im Consolenbereich – unter massiven Anstrengungen und menschlichen Ressourcen. Teilweise vermutlich jenseits von irgendwelcher möglicher Rendite und angenehmen Arbeitsbedingungen. Nicht dass dies heute anders wäre, wo vorallem der Content so erarbeitet wird. Aber es ist auch diese Spur, die es offen zu legen gilt, um mit dem ’schönen‘ Spiel richtig umzugehen und es einordnen zu können.

Dabei muss jedem* klar sein, so einfach und lustig wie die Leute hier erzählen sind diese Tricks nicht zu implementieren. Auch dies gehört zum Habitus des Geniekults den Aufwand, die Irrungen nicht klar zu machen.

Hier ein paar Tricks ohne die viele Amiga Games etwa nicht möglich wären:

https://codetapper.com/amiga/sprite-tricks

Was waren die Auswirkungen von Joysticks mit 4 Richtungen (8 Richtungen) und nur 1 funktionalen Knopf? [Wird upgedated]

Arcade vs Homecomputer: Knöpfe vgl. Consolen
Simulation des zweiten Knopfs: Zynaps, R-Type und Co.
Specialinterfaces wie Paddle, Drehknopf etc. Immer weniger vorhanden vgl.

Pro
– nur diese Art von Concept
– Standardisierung
– Westen ohne Experiment vs vorallem japanische Arcades
> Experimente

Contra
– nur diese Art von Concept
– Standardisierung
> wenig Neuerung meist Mapping

Weiterentwicklung am PC: WASD-Joystick oder Cursor-Joystick und Mouse

// Todo: Der Lange Knopfdruck
// Todo: Vectrex mit analogem Joystick

Das neue Interface: Die analoge Mouse – Bitte reinigen

Die Maus eingeführt in den Massenmarkt mit dem Macintosh kam bei der Masse dann an mit den 16/32Bit Homecomputern Atari ST und kurz danach Amiga. Die Mäuse machten GUI bedienbar und einige Game Genres wirklich attraktiv von Arkanoid-Games über Point-And-Click Adventures bis zu Strategiespielen.

Mäuse waren analog (im Gegensatz zu den optischen heute) und damit Maschinen, die Dreck ansammelten bei den Rollen, über die die Kugel „rollte“. Und wenn der Nutzer* sie nicht öfters reinigte, dann sprang der Zeiger oder bewegte sich ruckartig.

Hier ein Beispiel, wie man eine solche (kein Orginal) Maus reinigen musst. Es war eine recht grausige Sache, da der Nutzer* ja wusste, dass das alles Dreck von der – im besten Fall – Mausmatte war.

Spielmechanik und erweiterte Spielmechanik bei Ports oder C64 vs Amiga

Perspektive Konsument

Es scheint, so zumindest die letzten Aussagen in Diskussionen mit Zeitzeugen sogar eine Auseinandersetzung gegeben zu haben: C64 gegen Amiga (jenseits der Diskussion Amiga vs Atari ST). Was ist das bessere System?
Eine auf den ersten Blick unsinnige Auseinandersetzung, da aus einer Fortschrittsperspektive heraus natürlich der Amiga die nächste Generation war und damit doch schon ‚moderner‘ sein sollte und tatsächlich technisch auch ist.

Diese Interpretation verschleiert natürlich einige wichtige Kategorien: Zugänglichkeit (etwa in Preis) des Produkts (der Amiga war Anfangs sehr teuer) etc und die Frage: Was kriegt man für bessere Leistung? (dies alles aus Konsumenten Sicht). Und lohnt sich das Ganze? Das Ganze ist also auch eine Sozial-ökonomische Sache, wer kann sich das leisten? In einem Interview bringt es jemand (PD) auf den Punkt bei Atari vs Amiga: „Niemand konnte sich die zwei teueren Systeme gleichzeitig leisten, ausser vielleicht die Reichenkids“. Beim C64 war das ja bekanntlich anders, Jack Tramiel hat die anderen Systeme unter anderem durch einen harten Preiskampf vom Markt gedrängt mit einem Computer, der auf möglichst billig ausgelegt war.

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Nutzung ATARI ST, AMIGA (Kleinstnotiz, um es nicht zu vergessen)

Bei einem OralHistory-Interview zum Thema FirstContact, Community & Hardware habe ich dann auch noch nachgefragt: Für was nutzten sie ihre 16Bit Computer wie Atari ST und Amiga. Und das war insofern interessant, aber nicht repräsentativ, dass 2/4 der Amiga-Nutzern ihren Computer fast ausschliesslich zum Gamen nutzten. Einer nutzte ihn auch noch zum Musik machen daneben und einer auch noch zum Grafiken erstellen. Auf die Frage aber, was denn die wichtigste Textverarbeitung gewesen sei, war unklar, ob es überhaupt eine Textverarbeitung auf dem Amiga gab.

Anders auf der Atari ST-Seite, da gaben 2/2 an, den Computer auch sonst genutzt zu haben für Textverarbeitung, also im Büroumfeld. Dabei kam 1stWord und die Nutzung von Calamus zur Sprache. Es kam dann auch die Frage auf, ob der Atari ST nicht auch ein billiger = erschwinglicher Macintosh-Clone gewesen sei. Dasselbe könnte man sich selbst im Umfeld der Music fragen. Wo Atari ST (nach Aussagen von Studioausrüstern) auch als billige MIDI-Alternative zum Mac benutzt wurden.

Dies würde natürlich auch noch ein weiteres Schlaglicht auf die Identity-Frage werfen: Atari ST vs. Amiga. Eine Frage, die auch im PC-Bereich als Abgrenzung genutzt wurde gegen alles mit Maus: Kann man damit auch mehr machen als Spielen?

// Todo: Vielleicht könnte man statistisch das Problem auch so evaluieren: „Hattet ihr einen Printer und für was habt ihr den benutzt?“ Dies wäre auch im Game Design Bereich interessant, denn hat damals noch jemand Source-Code ausgedruckt? Oder gar Bilder?