Der Cyberspace war nicht wie jeder andere Raum da. Er existierte vor seiner Erfindung schlicht und ergreifend nicht. Es existierten zwar Räume davor, die wie der Cyberspace funktionierten: Die Höhle von Plato, die Malerei, die Literatur, das Theater.
Was diesen neuen Raum aber neu ausmacht(e): Dieser Raum war völlig regulierbar – darum ja auch Cyberspace. Er liess die analogen Gesetze hinter sich und machte sie zu einer zu simulierenden Sonderform. Aber ist das nicht schon eine Interpretation, denn am Anfang war dieser Raum gar nicht klar. Die Frage ist auch, ob es wirklich ein Raum ist. Oder ist es eben das maximale, was Raum sein: Nur noch ein Regelwerk, das über Interaktion Raum definiert.
Ein möglicher Raum, der selbstverständlich von Anfang an bedrängt wurde von den Ideen des Analogen wie auch des Imaginären. Oder von der „Episteme“, dem Meta des Analogen um es zu etwas „Realem“ zu machen. Eingeklemmt zwischen dem Imaginären und dem Analogen.
In diesem Sinn spiegelt sich auch im Cyberspace die Gesellschaft der 60+ Jahre und ihre „Auflösung“ der Ordnung zu etwas Neuem, das dann wiederum sehr bekannt aussah. Oder/und wirkte dieser Raum auch umgekehrt ins Reale?
Anfänge – Restriktionen – 8Bit/16Bit
Betrachtet man die Anfänge im Mainstream (also nicht an den Universitäten mit Plato), so wird schnell klar. Hier kämpften die Protagonisten mit Ressourcen Rechnerleistungen, RAM und daran gekoppelt Auflösungen, Farben (etwa der Endgeräte wie dem Fernseher). Diese Restriktionen erforderten – aus heutiger Sicht – extreme Anpassungen. Aus der damaligen Sicht: unendliche Möglichkeiten in einem zu evaluierenden und auszuweitenden Möglichkeitsraum aber dennoch eingeklemmt.
Welche Welten finden wir da vor?
– Räume die Programmierung ermöglichen wie Basic, Pascal, C, Logo. Diese können wiederum eigene Räume definieren und erfinden.
– Räume in denen gerechnet werden kann. Auch wieder anders
– Räume in denen Text geschrieben werden kann alias Anwendungssoftware wie Textprozessoren, Calculatoren. Diese Welten sind irgendwie angelehnt an die Aufschreibesysteme davor, aber doch anders.
– Räume in denen gezeichnet werden kann: Zeichnungs- bzw. Pixelpaintprogramme, die doch ganz anders funktionieren können
– Räume in denen Music gemacht werden kann. Etwa mit synthetischen Hüllkurven
– Räume in denen gespielt werden kann. Videospiele
– Räume, die seltsame Ordnungen haben. Wiederum Videospiele.
Und das alles neu erfunden!
Der Computer: Integrator in einer ‚zerfallenden‘ = sich spezialisierendenWelt
Betrachtet man den Computer von aussen – als ein stranger Gegenstand, so ermöglicht er in seiner Nutzung verschiedenste Dinge gleichzeitig. Schliesslich ist nichts anderes die Universalmaschine. Gesellschaftlich interessant ist dabei, dass in einer Zeit in die Funktionalität zerfällt etwa vom Feuer in Heizung, Herd und Licht, der Computer die gegenteilige Bewegung vollzieht: Das Medium integriert alles mögliche und macht es zu einem Werkzeug – es integriert in einem gnadenlosen Sturm vieles der analogen Welt, was simulierbar ist.
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// ToDo: Beschreibung Cyberspace einer Textverarbeitung