
// Mehr dazu: https://research.swissdigitization.ch/?p=3782
Hülsipapier
Das „Hüslipapier“ ist konstitutiv fürs Gamedesign der 80er Jahre und das auf mehreren Ebenen. Wie bei anderen Medien auch entstehen die neuen Produkte oft zuerst in den ältern Medien, also in den Medien, die von diesen später ’simuliert‘ werden (The medium ist the message).
Rechner und -papier und Gesellschaft
Und so ist es Papier, damals frei verfügbar und eben gerastert. Das Hüslipapiert dient zum Rechnen (darum auch Rechenblock) wie zu Schreiben. Dabei hilt das Raster. Es passt damit auch politisch noch in die sehr rastrige Welt der 80er Jahre. Teilweise gilt das karrierte Hemd auch visuell als das Hemd des Kleinbürgers. Die Welt hat gerade angefangen sich aufzubrechen und sich zu „individualisieren“.
Programmieren auf Papier
Als am Anfang Computer noch teuer war, wurde auch diesen Blöcken vorprogrammiert – auf Papier programmiert. Man hatte noch keinen Rechner und darum blieb einem nichts anderes übrig. Aber auch Formeln wurden benutzt, erstellt. Hier ging fliessend über vom Papierrechnen zum Computerrechnen.
Simulation der Turing Maschine
Das Häuschenpapier war geradezu der Ausgangspunkt für die Digitalisierung, das Medium, das in den Computer „digitalisiert“ wurde. Oder anders gesagt: die analoge Grundlage der virtuellen Turing Maschine. Der analoge Rechner.
Execl und Array
Aber nicht nur auf der Ebene des Rechnens spielte das ganze eine Rolle, sondern auch im Grafischen. War doch Grafik am Anfang nichts anderes als Pixel-Arrays. Und nichts anderes ist natürlich auch das Häuschenpapier, ein riesiger Array oder härter: der Vorläufer des Excelrasters.
Zeichnungsprogramm
Und da Grafik in der Homecomputerzeit auch immer Array war, ist es kein Wunder nutzte man die Kästchen auch als Zeichnungsprogramme, um sie danach von Hand zu digitalisieren.
[0][0][1] wurde dann einfach 2^3*0 + 2^2*0 + 2^1 * 1 = 1. Es war also auch eine sehr gute Sache Digitales abzubilden, damit umzugehen und es zu verwandeln. Sei es für Klötzchen oder für Sprites
Leveleditor
Die nächste wichtige Tool ist der Leveleditor. Damalige Spiele waren – wie die Zeit – aus Tiles aufgebaut. Komplexität entstand aus einer Art Tile-Atomen. Und dies ging natürlich ebenfalls fantastisch damit. In diesem Sinn entstand die grosse Welt als Leveleditor auch oft im Hüslipapier und wurde später „digitalisiert“, was heisst übertragen.
// Vgl. Paradigma des Rechners – zx81 und die Idee des Rechners – ausbaubar mit Drucker – Basic Einführung – Rechnen mit dem ZX81 > BlogEintrag