Archiv für den Monat: Januar 2025

Warum nur ein Stil?

Es ist eine alte Forderung in Spielen, einen Stil zu haben in einem Spiel. Es zu keinem Bruch kommen zu lassen, weil dadurch die Welten zerfallen. Selbst in Scifi-Settings, wo oft zwei Kulturen aufeinander treffen – wird etwa Giger-Design-Technik gebraucht: Die Dinge verfliessen ineinander. Das Neue – das Alien benutzt, das Alte, um es zu „ersetzen“. Es sprengt den alten Körper, nachdem es das Alte benutzt hat.

Dabei wären ja zwei wirklich unterschiedliche Stile interessant nebeneinander. 3D und Pixel im einfachsten Fall und nicht ihre Verschmelzung zu etwas neuem Ganzen. Also mehr Kollage mit harten Kanten als Technik als Verschmelzung. Dazu gehören dann auch die 90er Jahre Spiele, die versuchten Handgezeichnetes 3D Rendering mit echten „Vektorgrafiken“ zu mischen. Meist nicht mit sehr viel Erfolg sondern eher einem seltsamen „Gefühl“ beim Betrachten.

// ToDo: Ein paar Beispiele raussuchen

Und natürlich haben solche Stile, die das ausprobieren, auch ihren Preis: Sie kosten buchstäblich das Mehrfache (müssen sie ja zumindest abgeglichen sein, aber warum? Damit alles zusammenpasst?). Im Analogen fängt das beim Material an: Da sind Schlüsselanhänger etc einfach aus dem selben Material (etwa Plastik), da lässt sich schwierig ein Medienbruch ‚reindrücken‘. Das ist dann auch ganz anders als die Multimediaproduktionen der 60/70er Jahre, wo genau das gesucht wurde: Kombiniere Metall mit Glas oder Horn.

Aus: https://www.arte.tv/de/videos/086401-000-A/daniel-spoerri-kuenstler-und-tausendsassa

Oder noch Schweizerischer: Adolf Dietrich neue Sachlichkeit, wie gehe ich mit dem Hund im Gemälde um

// https://kunstmuseum.tg.ch/de/sammlung/sammlung/werke/werk.html/7913/artwork/6

Aber vielleicht heisst es eines Tages bei der Frage an Designer* nicht mehr „Habt ihr einen Stil“ sondern: „Habt ihr die Stile gefunden?“

Loslösung vom Substrat – 1980-1996 – Gesellschaft und Technologie [Kurzdiskussion]

Die Zeit von 1980 bis 1996 ist im Bereich der Politik eine Entgrenzung. Das visionierte Ende der klassischen Staaten und die Idee von einer neuen zumindest Zusammenarbeit. Einem runden Globus ohne Systemdenken – oder klarer: Nur noch dem Systemdenken des Kapitalismus. Es entsteht – so könne man es sehen – eine neue Bewegung die „Globalisierung“. Diese schafft einen neuen Layer in dieser Welt. Und die Computertechnologie ist ein wichtiger Layer, der teilweise auch mit diesem Zusammenfällt.

Etwas Ähnliches passiert auch in der Microcomputerszene: Die Technlogie löst sich langsam vom „Substrat“. Die Hardware wird immer flexibler und ausbaufähiger. Der PC löst den Homecomputer auch zu Hause ab (wobei auch schon der Amiga ). Der neue „Heim-„Computer entledigt sich seiner Begrenzung durch den Fernseher und seine Auflösungen. Spätestens mit Windows95 ist im Massenmarkt – jenseits des Macs und der Homecomputer – auch die Breitenwirkung des Computers mit GUI da. Der digitale IconicTurn ist nun die Allerwelt. Das Internet setzt sich als grafische Oberfläche fürs Web und als einzige Hypertextvariante durch. Auflösungen sind nun virtuell, Text adaptiv. Auch setzen sich Dateiformate über die Grenzen der Computerwelten durch – letztlich ist HTML eines.

Die 3D-GrafikKarten verabschieden auch die rasterbasierten Welten und das Paradigma wechselt definitiv auf Vectoren als Frame für alles. Auch OpenGL setzt seinen Siegeszug ausserhalb der 3D-Szene fort.

Und dann ist 1996 natürlich auch die Einführung der ersten (neben Flash davor) platformüberschreitenden VirtualMaschines.

[…]

Betrachtet man die heutige Welt ist die Frage: Wann kommt wieder der Rückzug auf die eigene Hardware? Das Substrat? Ist diese Entwicklung abgekoppelt vom Politischen, wo gerade die wieder Anknüpfung an eine „schöne“ Vergangenheit gefordert und „gewählt“ wird?

C64-MultiColorCamera (Graphic) – Development

The camera can be found under:
www.swissdigitization.ch/public/c64camera/

or at the very end for downloading as a large local website.

Behind the idea of a C64-MultiColorCamera is the “interesting” organization of the display/memory of the C64 (and also other 8Bit computers see Apple/Atari XE etc). These video memory concepts were more or less a hardware compression method to save expensive RAM. The multicolor (graphic) screen was 160×200 pixels. The video screen and thus the memory was not simply continuous, but was additionally “furrowed” or structured. The screen consisted of 4(x)*8(y) blocks with their own color logic. Only 4 colors were allowed – but the background color was the same for all of them! So there were actually only 3 designable colors in one block! The 4 colors can be selected from the 16 predefined colors. A block contained only 4 possible colors from 0-4, which required 2^2 per pixel or in other words a 1/4 byte. This makes a more colorful image possible than just 4 colors on the screen. The disadvantage is that it is difficult to create an image that works visually. It requires massive adjustments to this constantly changing (Sudoku) logic (manual rendering). This often results in small blocks with more uniform colors and therefore areas.

More about this:
https://research.swissdigitization.ch/?p=1495

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CONFOEDERATIO LUDENS (CHLUDENS) DEMO – A RESEARCH DEMO 2024/2025

Im Rahmen des Forschungsprojekte war geplant auch eine eigene Demo zu erstellen, um zu verstehen, was da passiert ist und zu erkennen, was aus der Demoscene in den Games vorkommt.

Aus diesen Gründen entstand die CHLUDENS-Demo auf dem Amiga.

Forschungsfragen

Das CHLudens Demo entstand im Rahmen des Focus der Experimentellen Archäologie.

Dazu gibt es einige Forschungsfragen:

– Wie complex war es eine (kleine) Demo von Grund auf (keine Frameworks) zu entwickeln?
– Wie ist das mit anderen zusammen eine kleine Demo zu erarbeiten?

In der Entwicklung kamen folgende Fragen hinzu:


– Warum überhaupt eine Demo (Motivationsapekt)?
– Was ist eine kleine Demo?
– Was ist der Unterschied, wenn man schon mit einem Framework arbeitet (siehe die auch selbst entwickelte Unxyz-Demo)?
– Wie findet man ein geeignetes Thema ?
– Wie lässt sich der Hintergrund einer Demo (Funktion, Code) in eine Demo einbauen?

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Motivation und Inspiration für eine Demo

Hier ein kurzer Einblick in die „Ideation“ einer Demo von Depeche (Spreadpoint) in einem privaten Discord-Channel:

ixistenz (rené b.) 06.01.25, 12:20 wie entscheidest du, was für eine demo du machen willst? was sind die motviationen, die suche des themas?

Depeche06.01.25, 15:52 Gute Frage. Oft sind es visuelle Eindrücke/Bilder/Filme, die ich irgendwo aufnehme. Dann überlege ich mir ob es eine Möglichkeit gäbe die auf dem Amiga zum Leben zu erwecken. Wenn ich eine 50% Chance sehe, dann versuche ich es und es führt zu einem Demo.


Subkultur Cracker-/Demoscene – eine bewusste Untergrundkultur?

In einem Gespräch mit Greg Niemeyer (https://www.gregniemeyer.com/metered-tide – Berkley / GameDesign / Medienkunst / 1992 ausgewandert ) anlässlich eines Besuches an der ZHDK ging es um die Frage, warum die Cracker/Demoscene oder überhaupt die Ganze damals neue Digitalwelt nicht wirkungsmächtiger heute (in einer fast totalen ‚Digitalität‘) ist oder anders gesagt mehr im Mainstream angekommen ist (vor allem meine Frage). Er hat darauf hingewiesen, dass es natürlich auch um eine Subkultur der 80/90er Jahre ging, die gar nicht gross sein wollte (bekannt, als Anti-Statement) und auch ihr Subkultursein gepflegt hat oder dies als Chance sah. Und er stellte auch fest, dass man nicht unterschätzen dürfe, dass natürlich einige Teile partiell auftauchten im Mainstream. Auf der Suche nach diesen Fragment im Mainstream ging es dann etwa um Phänome der ersten 3D-Figuren in Musikvideos bis zu Kraftwerk oder von Medienkunst-Ausstellung inspirierte populärkulturelle Werke. Diesen sieht man tatsächlich dann heute nicht mehr an, dass sie eben damals sehr wohl aufgegriffene Underground-Kultur gewesen waren.

Und ja vermutlich muss man wirklich vermehrt nach diesen Bruchstücken suchen, auch gerade um eine Mechanik der 80/90er Jahre zu verstehen, Gruppen denen es tatsächlich um Subkultur als eigenes System ging – als AntiMainstreamkultur. Gerade die Demoscene etwa trägt ja Züge einer solchen Subkultur, die gerade nicht öffentlich sein möchte bzw deren Motivationsdesign auch ohne externe Öffentlichkeit funktioniert (Parties, Challenges).

Vielleicht auch gerade ist, weil die Welt rund herum heute Digital ist.

// ToDo: Herausfinden, wie gewollt eine Abschottung ist. Tendenziell wird ja schon versucht mehr Leute in die Szene zu bringen. Aber zuviele? (>Elite Diskussion Gleb)