Vermutlich muss man radikal umdenken, wenn es um die Demoscene geht. Diese Scene war vielleicht einfach radikal fasziniert an der Künstlichkeit – also selbstlaufende Welten, die eigentlich nichts mit der klassischen Kultur bzw. der analogen Kultur zu tun hatte. Also Digital vs. das Analoge und dort gehört halt all das dazu von Musik bis Fernsehen. Es ist gleichzeitig eine radikal abstrakte und doch nicht Abstrakte Kunst Künstlichkeit. Es entsteht buchstäblich (codemässig) aus dem Nichts – der Maschine – dem Code.
Und dies ist auch in jedem Moment klar. Das davor hergestellte Produkt und dann gerenderte und geschnitte Produkt wie Music und Film wird im Moment erstellt. Kommt aus dem Computer, instantmässig. Insofern ist das Analoge dann auch immer das davor Gefertigte, das Bestehende. Während die künstlichen Welten eben künstlich sind, sie sind nicht arrangiert, geschliffen und zusammengesetzt, sondern genuin künstlich. Sie sind das Sehen und Wahrnehmen von Instant von Algorithmen.
Oder anders gesagt: Sie treten in einem ersten Moment, aus jeder Ordnung aus. Und anders als etwa Bücher, die diese Virtualität (Gisecke) auch schon seit Jahrhunderten kennen, werden sie nicht von uns als Medium ausgeführt (Semiose). Sie entstehen als vermittleter Code eben in eine Zukunft und nicht ins Gestern.
Interessant ist natürlich dabei auch, dass das Game ebenfalls in diesem Bereich spielt. Und zumindest ganz am Anfang diese Künstlichkeit auch hatte. Es scheint aber auch, dass die Künstlichkeit in einem eigenen Stil auch in Games weiterlebt, nicht so ausgeprägt wie bei der Demoscene aber dennoch.