Was war eigentlich das Spielgerät, das am Adäquatesten zu Hause die ArcadeAutomaten ’simulierte‘ beim Interface? (Mainstream)

Spielsituation: Stehend am festen Gerät.

Was sind die Arcades für zu Hause? Die erste Antwort wäre sicher: Klar, die Konsolen!

Arcades mit Drehreglern (Pong und Co)

Spiele wie Pong oder Breakout nutzen Drehregler (Potentiometer) und diese wurden tatsächlich fast 1 zu 1 auf den Consolen abgebildet. Anpassung an die Spielsituation: Der Drehregler wird in der Hand gehalten. Eine Anpassung an das Spielen vor dem Fernseher am Boden oder in der Couch.

Interessant ist hier: Mit der Verbreitung der Maus ab dem Mac und den 16/32Bit-Homecomputern Atari ST und Amiga wird das Paddle durch die Maus ersetzt etwa bei Arkanoid und so kommt es zu einer ‚zweiten‘ Blütezeit von Breakout/Arkanoid. Dabei ist die Maus einfacher zu bedienen als das Paddle, das zumindest denken sich Neu-User.

Buttonarcades (Asteroids und co)

Sehr schnell lösten aber Buttons die Drehregler in den Arcades ab (Mehr Möglichkeiten, andere Art von Spielmechaniken, mehrfach verwendbar).

Siehe dazu weiter unten bei Pseudojoysticks.

Joystick Arcades (Die meisten Arcades neben spezial Inputs)

Als aber selbst Atari seine Angst vor dem „Joystick“ abgelegt hatte (Die Asiatischen Hersteller hatten da weniger Berührungspunkte), waren da mehrheitlich nur noch Joysticks zu finden. Der Joystick ist in einem Arcade festmontiert und erhält dadurch seine Stabilität.

Einige vorallem TableTop-Geräte setzten dies genau so um. Bestes Beispiel ist sicherlich die Vectrex.

Spielsituation: Boden oder Couch vor dem Fernseher

Komplizierter wird es wenn die Spielsituation keinen festen Untergrund fürs „Steuern“ ermöglicht. Man* spielt zu Hause am Boden oder auf der Couch am Fernseher. Es stellt sich nun die Frage, was muss für diese Situation anders gemacht werden an Interface und dann längerfristig auch in den Spielen (Erfindung des Consolen/Homecomputergames).

Ansatz: Stick – Fairchild

Fairchild bringt zwar einen ‚Joystick‘, der ist allerdings nur dazu da, den Controller in der Hand zu halten. Gesteuert wird mit dem Drehknopf oben. Ein sehr interessanter Ansatz.

Ansatz: Handjoystick – Atari 2600

Das Atari 2600 versuchte es mit einem Joystick, den man in die Hand nehmen konnte. Man umfasste ihn unten und stabilisierte ihn.

Es sollte die letzte Fernsehkonsole sein, die versuchte das Arcade Feeling 1:1 im Interface rüberzubringen.

Ansatz: Motion-/Kippsteuerung – ‚Le stick‘ (1981)

Le Stick ist ein 100% funktionaler Joystick. Die Steuerung erfolgt durch Kippen (Quecksilberschalter wie beim Amiga Fitnessboard) und der Button oben ist der eine genutzte Button. Das Material aus Gummi erinnert allerdings eher an eine Sextoy als an einen Joystick.

Mehr dazu findet sich hier:

Ansatz: Pads mit Pseudojoystick – Intellivsion, NES und Co

Nachh dem Atari 2600 wurde die Idee eine Joystick-Console zu entwickeln weitgehen aufgegeben – trotz der weiteren verbreiteten Nutzung des Joysticks in den Spielhallen. Die Gründe dafür sind sicherlich die Erfindung des Buttonssteuerkreuz als Pseudojoystick und die Erfindung der Consolenspiele als eigene Gattung (länger Spielzeit, Verkaufsbasiert, weniger Arcadeorientiert etc).

Das Intellivsion mit seinen versteckten Buttons.

Offen: NES nur noch Buttons.

Ansatz: Homecomputer – der Joystick

Homecomputer hatten meist sehr schnell (ausser sie wurden nur zum Spielen benutzt) einen eigenen Monitor und die Spielsitation war am Tisch mit festem Untergrund. Die meisten Homecomputer kamen ohne Controller daher. Mussten also gekauft werden.

Die Kontroller waren vorallem: Joysticks in all seinen Variationen. Es gab Versionen mit Saugnäpfen und einem grossen Hebel bis zum 1:1 Modell aus der Spielhalle beim CompetitionPro (den man in der Hand halten konnte). Damit wird auch klar, dass letztlich gerade in der 16/32 Bit Zeit eigentlich die Homecomputer das Erbe der Arcades angetreten haben, zumindest was die Steuerung anbetrifft. Und mit der 16/32 Bit Power des 68k lief auch im Innern ein Prozessor, den viele Automaten nutzten. (Die Situation sollte sich fürs Computergamen natürlich dann nochmals grundsätzlich ändern, als PCs auf den Markt kamen und die Joystick weitgehend in Vergessenheit gerieten und Tastatur und Maus zum Standard wurden. )

Joystick vs Gamepad

Der Unterschied zwischen einem Joystick und einem Steuerkreuz (Pseudojoystick) ist, dass der Joystick ‚wirkliche‘ 8 Richtungen kennt. Der Nutzer* kann in diese 8 Richtungen drücken. Dies ist gerade bei Joypads oft nicht so einfach. Diese ‚Schwammige‘ erklärt auch warum später die (analogen) Minijoysticks wieder eingeführt wurden. Joysticks sind einfach präziser und dies war gerade bei Pixelperfektenspielen der Arcade Zeit ein muss.

// Todo:
// Paddle > Mouse Arkanoid
// – Arcade Knöpfe vs Paddle-Knöpfe
// – Toobin > wieder Knöpfe
// – Type of dead >
// PC > Mouse & Keyboard

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