Archiv für den Monat: August 2025

PocketComputer (8Bit): Eigene Kategorie des Gamings auf einem fürs (E-)Learning gedachten Calculators

Ende der 80er Jahren waren Computer teuer und die Computerräume an Schulen nicht unbedingt gut bestückt. Erfahrung: „IBM PC I“s etwa im Thurgau. Siehe dazu auch hier. Im Kanton Zürich es Apple geschafft hatte, zum Schulcomputer zu werden mit ihren Mac.

Damit stellte sich die Frage etwa in der Ostschweiz: Wie bringen wir den Leuten (Erfahrung: Oberrealschule = MINT Kantonsschule in Frauenfeld) das Programmieren bei? Die Antwort hiess etwa: SHARP 1403. 100%tig japansiche Technologie. Das war eigentlich ein Taschenrechner. Dafür wurde er auch benützt (neben dem HPs). Und er war auch in BASIC programmierbar. Einzeilig, aber programmierbar. Anders als die programmierbaren HP-Rechner mit ihrer eigenen Programmiersprache (Erfahrung: Damals nötigte die Bernina-Nähmaschinenfabrik ihre Drehbankarbeiter zur Programmierung von HP-Rechnern!) war dieser SHARP 1403 eigentlich ein vollwertiger Taschencomputer. Er besass sogar eine ! QWERTY-Tastatur und hatte ein BASIC. Also perfekt geeignet für eine Kantonsschule – auch preislich – damit Programmierunterricht zu geben.

Damit war es auch möglich (BASIC sei Dank), auch interaktive Programme zu gestalten (Siehe dazu Interview Lührmann mit ‚Basic interaktiv vs FORTRAN‘).

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PlotDemo/PlotterdemoDemo: Drunken Cracker/Demoscenler 1980 goes home

  • Zuerst eine Demo
  • Er ist besoffen.
  • sprayt ab und zu
  • knalle zufällig gegen Dinge
  • demonstration
  • 80er jahre talk …
  • Geht im kreis ‚haee???‘
  • uhh
  • spray oder sagt Code
  • trifft Kollegen (gewirr umeinander)
  • blut? ohne blut bis zu einem (immer weniger blut, bis wieder in was reingelaufen?
  • brüllt
  • brain/alcatraz …
  • zu Hause: wieder demo …
  • what a fucking demo
  • teapot … i love it …
  • pascal … assembler forever …
  • rauchen
  • piss
  • Greetings to: Warja Lavatar
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PlotArcadez: die perfekt gezeichneten Linien – oder der Algorithmus in Action

Wer Plottern und in dem Fall einem eigenen Algorithmus zuschaut beim Zeichnen. Sieht die digitale Kybernetik bei der Arbeit. Digitale auch weil es ein Mensch nie so schnell und vorallem so genau zeichnen könnte. Es ist die Kybernetik als Kontrolle in Aktion. Oder anders gesagt: Der digitale Sklave alias der papierene Cyberspace in Aktion. Und das ist dann auch der Unterschied zum Bildschirm: Es ist noch nachvollziehbar im Bereich des Möglichen des Menschen anders als 50Hz Zeichnungen später (also Entwicklunggeschichtle Technik).

Und der Zufall ist einbaubar.

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PlotArcadez: Optimiertes Grid

Auch das Zeichnen eines Grids kann optimiert werden. Das spielt etwa bei Vektorscreens auch eine Rolle, bei CRTs nicht. Immer Gerastert: Links,Rechts und so fort.

Hier links-rechts, dann rechts-links etc. Eine Art Band. Sogar die Seiten linien könnten optimal gezeichnet werden beim Zur-nächsten-Line-Gehen!

Der sehr einfache Code dazu:

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Das (digital) autonome Jugenzentrum: Digitale Games, GameDev-, Cracker-, Demoscene und/oder MediaArt – eigene Regeln in Konsum und Konstruktion oder der SafeSpace [Notiz]

Eigentlich fordert die 80er Jahre Jugend, die nicht schon zufrieden ist mit dem Bestehenden, nichts mehr als eigene MagicCircles, Räume mit eigene Regeln, da soll passieren, was sich diese Jugend/Junge Erwachsenen Wünschen. Der Unwille einfach weiterzumachen, ist vermutlich darum so gross, weil es keine Utopien mehr gibt, weil diese Utopien gerade ausgedient haben zwischen Nationalsozialisten, Konservativen, nicht funktionierendem realexistierendem Kommunismus und sozialer Marktwirschaft (die gegen letzteren in Stellunge braucht wurde). Das System hatte sich verschoben in Richtung Regeln und Markt. Die Jugend wollte ihre eigenen Regeln, eigene Regelwerke, nicht die ausgedienten.

Und so forderten die Jugendliche/Erwachsene im Lokalen neue eigene Regeln. Sie forderten Play-Fields (vom Englischen Play Sandkasten). Orte, wo sie leben konnten, wo ihre Regeln galten. Es war keine Revolution von allem mehr möglich (wie das Sarasin in seinem Buch 1977 feststellt) oder vielleicht sogar gewollt. Es war eher die Idee vom linkslibertären Flecken ‚Hier wollte man in Ruhe gelassen werden, Experimentieren‘. (68 hatte auch nichts gebracht.) Das ist auch der Grund warum es so lokal wurde, das grosse Ganze war nicht mehr zu retten, es sollte noch 10 Jahre gehen bis dann die schlechtest mögliche Alternative die UDSSR das zeitliche segnete. Es war eine analoge Lösung für ein grösseres Problem.

Und denselben Impetus führt aber auch in eine andere Richtung nämlich ins Digitale. Wie die früheren Bewegungen sich ein Medium vereinnahmten – wie etwa den Buchdruck und die Reformation, später die bürgerliche Kultur im Allgemeinen, so nutzte ein Teil der Gesellschaft den Computer als Möglichkeitsraum statt dem Analogen. Hier waren die Regeln frei, die Gesellschaft maximal uninteressiert, der Raum nicht hierarchisiert und ebenfalls eine Regelwelt. Auch hier konnte experimentiert werden – Kommunikationsformen wie Disketten, BBS oder Internet/Telnet, Email später WWW inbegriffen. Hier gab es keinen Widerstand. Das neue Land musste nur gegen das Analoge abgeschottet werden. Möglichst keine Brücken. Selbst der Kapitalismus schaffte es zwar sich auszubreiten, aber auch das führte nicht zur Integration in die Kultur. Der pure digitale Raum bliebt sein eigenes System mit seinen eigenen visuellen Stilen, Kulturen, Sprachen. Wenn die Gamer* , GameDevs* (sie sahen hier ein zukünftiges Einkommen), Cracker* und Demoscenler* hier aussagen: Wir waren die Zukunft und die anderen (Analogen) die Vergangenheit, dann ist das ernst zu nehmen. Es ist ein radikaler Bruch, wie es ihn damals auch der Buchdruck darstellte mit seinem Textprogramm (vgl. Giesecke). Wobei der Buchdruck zu einem mächtigen Instrument der Kritik am System wurde (Stratifizierte Gesellschaft/Kirche) und anschliessend zur Bürgertumswaffe, aber auch Kritik blieb.

Die rein Digitalen (nicht Digitalisierung) nahmen letztlich auch den lokalen Raum ein, einen privatisierten lokalen Raum – den Computer zu hause. Sie versuchten nicht ein neues Kino in der Stadtgärtnerei oder andere Arten von Konzerten oder Gemeinschaft, so sie funktionierten gestützt rein auf das digitale, das war ihr Medium, es gab insofern wenig anzueignen, sondern eher alles neu und anders zu erfüllen (auch wenn man sich in der Musik und bei Plattencovers bediente. Es ist eine eigene Kultur entstanden (wie auch in den AJZs). Sie waren aber gleichzeitig sehr lokal und doch International. Dies mag nicht für alle Communities gleich gelten – etwa UK (wo alles gleichzeitig auch Entwicklermässig sehr lokal war). Gespielt und produziert wurde aber weltweit. Das Digitale machte es möglich, dass sich lokale Grupppen innerhalb einer Stadt wie Basel nicht kannten (Atlantis / Brainstorm)! Denn sie traten nie ‚einer Öffentlichkeit‘ auf, nein sie waren eher bekannt in einer digitalen Community. Das Lokale war im Pur-Digitalen nicht mehr nötig.

Man kann vielleicht mit genügend Fakten eines Tages sagen – was heute eher eine starke Vermutung ist, dass es hier zwei kritische Scenen in der Gesellschaft gab, die ganz bewusst auf neue Regeln setzten, neue Medien suchten (von der Videokamera bis zum Computer), die einen lokaler analoger, die anderen weltweit digitaler. Der konkrete Hintergrund bleibt ein ähnlicher: Regelwerke und damit auch kybernetische Regelwerke.