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Gesprächsnotizen: Vintage Computer Festival 2025 in Zürich

Hier einige Gesprächsnotizen zum VintageComputerFestival. Aus Gespräch im Cafe, am Stand und beim Abendessen. Sehr persönliche Quotes sind nicht wiedergegeben. RB-Content mehrheitlich nicht aufgenommen.

Geordnet nach Topics:

Elektronik

Eigenbau. Auch „Radiosender“ – Empfänger und Co. Computer als Weiterführung. Schaultungen.
> Fragestellung: „Was ist ein Computer mental für die Leute je nach Zeit?“

Teaming / Gruppenbildung

CH: Adresse im Demo. Grimmer: „Das machen wir jetzt mal professionell“.
CH: Anruf (Überwerindung) bei CW
SP: Anruf bei CW (Woher Adresse? FS?)
CH, CW: Niemals im CAC

CAC – Commodore Anwender Club > Computer Anwender Club

Lamers(?)
Feindliche Übernahme von Commodore zum Computer Anwender Club.

Amiga Computer

RB: Warum keine deutschen Computer?
ALLE: Diskussion um ARM und Engl. Firmen (?)
ALLE: 6502 (vs 6800) Prozessor – kein INA – Herzschrittmacher – Bankrott mit dem Computer
CW: Amiga A/B: In D entwickelt und dann in US vereinfacht.
ALLE: 68k als guter Prozessor.
Diskussion um 68009 (Arcade etc. SP hatte einen)
Diskussion um NExT und Objective-C.

Technologie

CH: Bei Insanity Fight kommen nur Sprites vor. Kein DoubleBuffering. Erst später Blobs. Eine Art Objektorientierung selbst in Assembler (Pointers und Strukturen) CW: Sternenweltall mit 6 Sprites mit maximaler Höhe gemacht.

DoubelBuffering/TrippleBuffering oft nötig und in Action.

Minimal nötige Verwaltungsaufgaben für Programmierung in Assembler – Speicherverwaltung, Lesen- und Speichern (GameExec und co).
Alle haben das gegenseitig genutzt und weiterentwickelt (CH, CW)
RW: GameExec sehr stark genutzt.

Bloopi gemeinsam erarbeitet und anschliessend genutzt (CH, RW). Diskussion, wer was gemacht hat. Kommentare ganz rechts aussen, so dass man sie erst heute mit grossen Monitoren sieht.

Programmiersprachen

Viele Diskussion zu Programmiersprachen:
BASIC: CW Beginnersprache
Assembler: Das Mass der Dinge (CH)
CW: Aber auch dann C Spiele.
Diskussion um GOTO (Assembler vs Modern) – CW auch bei C (Spaghettidiskussion)
CW: Objective C schwierig
SP: Entwicklung auch in Objective C
SWIFT: Pro und Contra (CW – RB – zu universitär)
ObjektOrientierung:
– SmallTalk (CW: Zu früh am Morgen)

SEKA (Assembler)

CW: Seka vom Atari ST
ALLE: Etwas nicht im SEKA > BUDDA (M) gleich implementiert

Knowhow – Magazine

SP: CHIP (erstes Heft)
ALLE: 6800, Happy Computer, ASM etc
CH: Viele gelernt aus Heftchen
CH: Irgendwann ct (vs heute keine Tiefe mehr)
ALLE: Bible Amiga Hardware’buch‘
Gemeinsames Netzwerk mit Wissen (Hilfe)

Arbeitsmethoden

Die einen finden es jenseitig, was Grimmer mit Haus im Tessin gemacht hat (‚eingesperrt‘). Andere fanden es beste Methode vorwärts zukommen.

Einladung von Ubisoft für ein Game in ein Schloss für 8 Wochen, allerdings nur 6 Wochen Sommerferien. Niemand machte es.

Honorierung, Geld und Aufmerksamkeit

Wenig direkt ausgezahltes Geld für eine Auftragsarbeit (etwa einzelner Kopierschutz für Star Wars), aber Vergütungen wie „Flug an eine Konferenz“, „Hotel“. Gefühl von Wichtigkeit.

Fun als wichtiger Motivator. Beispiel: Kopierschutz und schauen, wie lange er hält.

Umsetzungen PCs nach Amiga (1993+), sehr lukrativ.
Unklar, was ist schwierig zu machen, was nicht: Teilweise sehr schnell, teilweise sehr langsam.

Viren

CW: SCA-Virus mit Click auf die linke Maustaste deaktiveren – wird nicht weiterverbreitet. (Vgl. Akzeptank ok > keine Probleme .-)

Cracking

Samstag Abend Beschäftigung: Cracken, Trainer und dann Raushauen. Bis heute nicht alle Rollen bekannt. Immer noch interessante „Ahas“ im Gespräch.

Wer war zuerst als Kriterium. Dann der Versuch: Wer hat das kleineste Produkt.

Sogar Tapes für die Preview für

CW: Internationalisierung: Weltweit – Südamerika bis Europa. > cracker Credits > Aber lokal eigentlich nicht wichtiger?

[Popstars in einer Szene?]

CW: Politisch: Nicht eigentlich. Ausser: Für alle Zugriff und die Games
80er Jahr Unruhen: viele im Gymii. Keine konkrete Antwort oder ist die Antwort sogar sehr konkret .-)
Beim Protest für/mit Roger Schwawinski waren sie!
[Nachfrage: Subversiv?]

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Die Demoscene und die Kontrolle

Warum gibt es in der Demoscene so wenig zufällig generierte Effekte? Neues das entstehen kann in den Routinen und dann im Sehen?

Das Meiste ist volle Kontrolle über das „neue“ Medium – bis heute. Oder zumindest kontrolliert die Musik die Effekte. Aber das ist eigentlich ein bisschen Dasselbe. Es ist eine Kontrolle. Man kann sogar die Auswahl der Musik mit klassischem Technobeat(Technobit) so lesen: Kontrolliere es alles.

Ein neue Cyberwelt – eine neue kontrollierte Cyberwelt.

// Vgl. Dazu Games als Kontrolle in einem Kontrollraum (Cyberraum).

Warum nur ein Stil?

Es ist eine alte Forderung in Spielen, einen Stil zu haben in einem Spiel. Es zu keinem Bruch kommen zu lassen, weil dadurch die Welten zerfallen. Selbst in Scifi-Settings, wo oft zwei Kulturen aufeinander treffen – wird etwa Giger-Design-Technik gebraucht: Die Dinge verfliessen ineinander. Das Neue – das Alien benutzt, das Alte, um es zu „ersetzen“. Es sprengt den alten Körper, nachdem es das Alte benutzt hat.

Dabei wären ja zwei wirklich unterschiedliche Stile interessant nebeneinander. 3D und Pixel im einfachsten Fall und nicht ihre Verschmelzung zu etwas neuem Ganzen. Also mehr Kollage mit harten Kanten als Technik als Verschmelzung. Dazu gehören dann auch die 90er Jahre Spiele, die versuchten Handgezeichnetes 3D Rendering mit echten „Vektorgrafiken“ zu mischen. Meist nicht mit sehr viel Erfolg sondern eher einem seltsamen „Gefühl“ beim Betrachten.

// ToDo: Ein paar Beispiele raussuchen

Und natürlich haben solche Stile, die das ausprobieren, auch ihren Preis: Sie kosten buchstäblich das Mehrfache (müssen sie ja zumindest abgeglichen sein, aber warum? Damit alles zusammenpasst?). Im Analogen fängt das beim Material an: Da sind Schlüsselanhänger etc einfach aus dem selben Material (etwa Plastik), da lässt sich schwierig ein Medienbruch ‚reindrücken‘. Das ist dann auch ganz anders als die Multimediaproduktionen der 60/70er Jahre, wo genau das gesucht wurde: Kombiniere Metall mit Glas oder Horn.

Aus: https://www.arte.tv/de/videos/086401-000-A/daniel-spoerri-kuenstler-und-tausendsassa

Oder noch Schweizerischer: Adolf Dietrich neue Sachlichkeit, wie gehe ich mit dem Hund im Gemälde um

// https://kunstmuseum.tg.ch/de/sammlung/sammlung/werke/werk.html/7913/artwork/6

Aber vielleicht heisst es eines Tages bei der Frage an Designer* nicht mehr „Habt ihr einen Stil“ sondern: „Habt ihr die Stile gefunden?“

Loslösung vom Substrat – 1980-1996 – Gesellschaft und Technologie [Kurzdiskussion]

Die Zeit von 1980 bis 1996 ist im Bereich der Politik eine Entgrenzung. Das visionierte Ende der klassischen Staaten und die Idee von einer neuen zumindest Zusammenarbeit. Einem runden Globus ohne Systemdenken – oder klarer: Nur noch dem Systemdenken des Kapitalismus. Es entsteht – so könne man es sehen – eine neue Bewegung die „Globalisierung“. Diese schafft einen neuen Layer in dieser Welt. Und die Computertechnologie ist ein wichtiger Layer, der teilweise auch mit diesem Zusammenfällt.

Etwas Ähnliches passiert auch in der Microcomputerszene: Die Technlogie löst sich langsam vom „Substrat“. Die Hardware wird immer flexibler und ausbaufähiger. Der PC löst den Homecomputer auch zu Hause ab (wobei auch schon der Amiga ). Der neue „Heim-„Computer entledigt sich seiner Begrenzung durch den Fernseher und seine Auflösungen. Spätestens mit Windows95 ist im Massenmarkt – jenseits des Macs und der Homecomputer – auch die Breitenwirkung des Computers mit GUI da. Der digitale IconicTurn ist nun die Allerwelt. Das Internet setzt sich als grafische Oberfläche fürs Web und als einzige Hypertextvariante durch. Auflösungen sind nun virtuell, Text adaptiv. Auch setzen sich Dateiformate über die Grenzen der Computerwelten durch – letztlich ist HTML eines.

Die 3D-GrafikKarten verabschieden auch die rasterbasierten Welten und das Paradigma wechselt definitiv auf Vectoren als Frame für alles. Auch OpenGL setzt seinen Siegeszug ausserhalb der 3D-Szene fort.

Und dann ist 1996 natürlich auch die Einführung der ersten (neben Flash davor) platformüberschreitenden VirtualMaschines.

[…]

Betrachtet man die heutige Welt ist die Frage: Wann kommt wieder der Rückzug auf die eigene Hardware? Das Substrat? Ist diese Entwicklung abgekoppelt vom Politischen, wo gerade die wieder Anknüpfung an eine „schöne“ Vergangenheit gefordert und „gewählt“ wird?

Motivation und Inspiration für eine Demo

Hier ein kurzer Einblick in die „Ideation“ einer Demo von Depeche (Spreadpoint) in einem privaten Discord-Channel:

ixistenz (rené b.) 06.01.25, 12:20 wie entscheidest du, was für eine demo du machen willst? was sind die motviationen, die suche des themas?

Depeche06.01.25, 15:52 Gute Frage. Oft sind es visuelle Eindrücke/Bilder/Filme, die ich irgendwo aufnehme. Dann überlege ich mir ob es eine Möglichkeit gäbe die auf dem Amiga zum Leben zu erwecken. Wenn ich eine 50% Chance sehe, dann versuche ich es und es führt zu einem Demo.


Subkultur Cracker-/Demoscene – eine bewusste Untergrundkultur?

In einem Gespräch mit Greg Niemeyer (https://www.gregniemeyer.com/metered-tide – Berkley / GameDesign / Medienkunst / 1992 ausgewandert ) anlässlich eines Besuches an der ZHDK ging es um die Frage, warum die Cracker/Demoscene oder überhaupt die Ganze damals neue Digitalwelt nicht wirkungsmächtiger heute (in einer fast totalen ‚Digitalität‘) ist oder anders gesagt mehr im Mainstream angekommen ist (vor allem meine Frage). Er hat darauf hingewiesen, dass es natürlich auch um eine Subkultur der 80/90er Jahre ging, die gar nicht gross sein wollte (bekannt, als Anti-Statement) und auch ihr Subkultursein gepflegt hat oder dies als Chance sah. Und er stellte auch fest, dass man nicht unterschätzen dürfe, dass natürlich einige Teile partiell auftauchten im Mainstream. Auf der Suche nach diesen Fragment im Mainstream ging es dann etwa um Phänome der ersten 3D-Figuren in Musikvideos bis zu Kraftwerk oder von Medienkunst-Ausstellung inspirierte populärkulturelle Werke. Diesen sieht man tatsächlich dann heute nicht mehr an, dass sie eben damals sehr wohl aufgegriffene Underground-Kultur gewesen waren.

Und ja vermutlich muss man wirklich vermehrt nach diesen Bruchstücken suchen, auch gerade um eine Mechanik der 80/90er Jahre zu verstehen, Gruppen denen es tatsächlich um Subkultur als eigenes System ging – als AntiMainstreamkultur. Gerade die Demoscene etwa trägt ja Züge einer solchen Subkultur, die gerade nicht öffentlich sein möchte bzw deren Motivationsdesign auch ohne externe Öffentlichkeit funktioniert (Parties, Challenges).

Vielleicht auch gerade ist, weil die Welt rund herum heute Digital ist.

// ToDo: Herausfinden, wie gewollt eine Abschottung ist. Tendenziell wird ja schon versucht mehr Leute in die Szene zu bringen. Aber zuviele? (>Elite Diskussion Gleb)