ManiacMansion 1988 – sehr modern Film inspiriert – Revisited [Kurznotiz]

Wenn man heute sich ManicMansion anschaut, dann fällt neben dem Linguistik-Ansatz der Verben-Objekte sofort auf wie filmisch inspiriert dieses Spiel ist.

Schon die erste Szene ist interessant. Es ist ein Vorspann bei dem ein Meteor in der Nähe eines Hauses abstürzt und dann die Lichter angehen. Das war alles 20 Jahre vorher. Dann kommen die Nennungen der Entwickler* und damit folgt das Spiel der klassischen (damals schon überholten) Art wie Filme beginnen. Anders gesagt, es handelt sich hier schon um ein „Film-Zitat“ oder ein Zitat an der Filmkultur.

Der Charakter ist richtig gross, nimmt also viel vom Screen ein. Klar ist dabei, das es keine Totalen gibt (das schaffte erst zwei Jahre später Another World in einem Computerspiel mit freien Bewegungsgraden vs ). Das heisst, es ist eher ein demokratischer Ansatz eines Films: Man* kann rumschauen daneben und sich auch anderen Dingen widemen. Nichts desto trotz ist im Mittelpunkt immer die Figur. Die Kamera scrollt auch mit der Figur. Das (Grösse, Fokus) ist bei der C64-Version noch radikaler als dann bei den 16/32Bit Versionen.

Im Film-Screen selbst ist auch wenig zu sehen von den typischen GameInteraktionen. Jeder Text ist entweder (oben) oder dann die Interaktionen sind unten (das wird sich erst später mit MonkeyIsland wechseln, wo Text im Bild vorkommet). Das heisst, wer sich nur den Darstellungsscreen anschaut in der Mitte, sieht eine Art Film ablaufen. Fremdkörper wäre hier nur der Zeiger. Der aber auch hier ab und zu verschwindet oben und unten.

Selbstverständlich gibt es auch Zwischensequenzen, die wie im Film, die Spannung erhöhen, weil gezeigt wird, dass die Welt dahinter weiterläuft. In der ersten Zwischensequenz sieht man etwa, wie die „Aliens“ die Kollegin der „Kids“ quält.

Alles in allem erscheint bei ManicMansion und Co die Figur im Vordergrund zu stehen. Dies ist interessant, weil die grösste ältere Konkurrenz KingsQuest und SpaceQuest ganz anders unterwegs sind: Hier bewegt sich eine deutlich kleinere Figur durch Welten. Der Fokus ist viel weniger auf den Figuren.

Erfahrung:
RB: KingsQuest haben wir damals nicht gespielt. Das sah auch grauenhaft aus – also wirklich nicht 1987+ 16bit mässig und machte irgendwie einen statischen Eindruck. Und es war auch so ’normal‘. ManicMansion war mit seiner Story anders. Es fing an im Alltag und entwickelt sich erst dann zu einer ‚Aliensgeschichte‘. Zudem hatte das Spiel extremen Witz und auch einen Gruselfaktor (siehe Kettensäge und das ‚Blut‘). Aber auch hier war klar, einfach war das Spiel nicht. Zudem gab es einen Raubkopierschutz, den man erst nach 20 Minuten sah und die Cracker haben den in den gängisten Methoden nicht entfernt. .-( Dass das ganze filmisch sein könnte, war mir damals nicht klar. Es war einfach ein Spiel und eben nicht im Universum des Films. Das änderte sich erst als damals Another World rauskam, das doch sehr Filmisch war (kein GUI etc).

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