Das ist eigentlich eine zentrale Frage: „Was ist ein Computer?“ Und das meint nicht nur seine Konstruktion, seine Nutzung, seine Möglichkeiten (Raum und Extension), sein Ansehen sondern auch wie ist er mental repräsentiert, für was steht er.
Selbstverständlich gibt es hier vor den 80er Jahren viele weitere Konstrukte wie analoge Grossrechner (feststehende Hardware), RöhrenComputer und dann digitale Rechner. Die User benutzen hier meist ein Terminal, um auf den Computer zu zugreifen. Es sei auch auf Plato-Systems hingewiesen, ein schon in den 70er+ recht ausgebautes System.
Computerkonstrukt „Erweiterte Schaltung“ 80-85
Die Computer dieser Zeit – jenseits der Grossrechner und Workstations sind meist APPLE II / PET / PCS (Shell) geschäfftlich zu Hause Homecomputer. Es herrscht BASIC als Betriebssystem vor bei den Homecomputern. Die Computer sind zwar verschiebbar, viel Kabesalat und das ganze hängt meist noch an einem Fernseher (Homecomputer).
In vielen Niederschriften und Interviews von Heute taucht hier und bei der damals sozialisierten Jugend der Computer als bessere Schaltung auf (Beispiel etwa SCA / From Beds to Billionaires). Diese sozialisierte Gruppe hat meist davor auch Elektronik gemacht und zumindest einen Radioempfänger oder Radiosender zusammengesetzt. Und ist dabei teilweise auch inspiriert gewesen von der Subversität dieser Möglichkeiten (der eigene Radiosender). Also ein anderes (interaktives?) Massenmedium.
Wird über Prozessoren geredet, geht es immer auch um „Es ist ja nur eine Schaltung“.
Teilweise hat diese Generation noch davor selbst Computer zusammengelötet, also Handson.
Computerkonstrukt „Der grafische mausbediente Computer“ 85-90
Die Computer dieser Zeit sind nun geprägt (ausser PC-Compatible) von GUI. Angefangen beim Macintosh bis hin zu ATARI ST und AMIGA. Die Computer kommen teilweise als Pseudo Workstation auf den Markt (Amiga) werden dann aber zu „Homecomputern“. Die Computer sind movable und haben zunehmend eigene Monitore.
Das Computerkonstrukt zu dieser Zeit ist fundamental anders als der „Erweiterte Schaltung“ Computer. Der Computer ist ein Endkundengerät zur Nutzung, keine Aufforderung mehr zur Programmierung (Basicprompt oder Shellprompt). Alles was nur noch Shell ist gilt, spätestens Richtung 90er Jahre als Rückständig. Dabei ausgenommen der PC. Hier hält sich eine riesige Fraktion CLI User gegen die „Spasscomputer“. Das Konstrukt dieses Computers ist offen, schnell bedienbar und für eine grössere Masse. Der Computer verschwindet damit zunehmen und wird nicht direkt mehr zugänglich.
Computerkonstrukt „Konfigurierbarer Towercomputer“ 90-95
Nach dem Ende der Homecomputer und dem Aufstieg (billiger) prägen immer mehr den Alltag. Die Computer werden zunehmend stationärer: Tower unter dem Tisch mit Monitor über dem Tisch. Selbstverständlich gibt es immer auch mobile Geräte. Microsoft wird stärker und wird auch zu Hause akzeptiert. Die Recher sind meist teurer als zuvor. Grafikkarten werden ein- und ausgebaut.
Das Konstrukt ist hier neu ein Computer bei dem erweitert werden kann. Der Computer erscheint zunehmend auch undurchsichtig und nur noch in seinen Bestandteilen verstehbar. Die Spezialchips nehmen zu und vorallem die ersten 3D-Grafikkarten erscheinen.
Computerkonstrukt „Vernetzter Computer“ 95-2000
Die PCs setzen sich endgültig durch. VGA (640×480) wird endgültig das Massendisplay. Die PCs wachsen weiter mit immer mehr CPU Power und Grafikkarten. Maus wird mit Windows 95 Standard. Der Computer wird nun auch vernetzt. LAN Netzwerke(spiele), entstehen, das WWW setzt sich ganz langsam zu erst in der Nutzung durch.
Der Computer erscheint zunehmend als nicht mehr nachvollziehbare digitale Maschine mit vielen Abläufen im Hintergrund, die nicht mehr kontrolliert werden.
2000+ etc. später mehr.