Demoscene: 80erJahre Homecomputer als Idee/Grundlage der Demoscene [Kurzdiskussion]

Was ist der innerste Kern, das transzendentale Signifikat der Demoscene?

„Was ist eine Demo (in der Demoscene)? Extensional natürlich alle Demos, historisch ein Produkt von einer rein digitalen Community? Und intensional? Oder Kann eine Plotterdemo eine Demo sein. Die Community gibt eine Antwort.“ Es ist fast so, als hätte die Scene Angst dazu etwas zu schreiben, weil sie sonst nicht mehr existierte.

Diese Frage ist interessant, weil sie nicht wirklich diskutiert wird. Es ist eher einfach so, dass die Demoscene ist und lebt, sich entwickelt und vielleicht von 1000 verschiedenen Ideen getrieben wird. Vielleicht ist sie einfach eine Praxis. Vermutlich lässt sich rein individualistisch klären, warum Teilnehmer* der Demoscene dabei sind, aber nicht, was das Ziel ist. Das Ziel wird ja auch jedes Jahr neu verhandelt anhand des Wettbewerbs etwa.

Dennoch noch einmal die Frage, was, wenn die Demoscene ein System wäre, was ist ihre Motivationsmechanik? Was steckt hinter diesem anerkannten UNESCO-Tradition? Was ist Ihr Glaubenssatz? Wie kompliziert das Ganze ist findet sich etwa hier:

80erJahre Homecomputer als Idee/Grundlage der Demoscene

Im Nachgang der Diskussion stellte sich die Frage: Wie sehr hängt die Demoscene (weil sie erst in den 80er Jahren gegründet wurde) an den 80er Jahren, weil sie damals ‚entstanden‘ ist unter den Voraussetzungen von privatisiertem Computern (die technischen wieder bei Null anfingen im Vergleich zu Mainframes. Erst der Amiga kam mit Multitasking, dass man dann auch nicht wirklich nutzen konnte. Und Multitasking blieb dann auch unbedeutend bis WindowsNT oder MacOSX (NExT 1989). Dann wurde der Macinthosh bzw. PC wieder eine Maschine für unterschiedliche Nutzer zu Hause. Und erbte auch.)

Die Demoscene allerdings startete in den 80er Jahren (Auch wenn davor viel etwa über Compiler/SizeCoding nachgedacht wurde – SizeCoding etwa etc.). Und so scheint das Mindset auch immer noch die 80er Jahre zu sein: Computer und der Digitalerscreen! Siehe die Diskussion oben. Daran hängt auch stark die Idee vom privatisierten Computer: Es ist kein Mainframe, sondern ein Standaloneding, kontrollierbar. In den eigenen Händen! Es waren digitale Computer mit digitalen Screens.

Und darauf ging es darum: Alles herauszuholen. Macht zu haben. Diese Homecomputer waren auch ein Kick gegen die elitären teueren Bürocomputer von (monochromen) Macintosh bis zu den PC-Clones. Es war also auch ein Crack/Demo gegen die Büros, die Eliten, gegen das Unmultimediale.

Die beschränkte Hardware und die langen Hardwarezyklen der Atari ST war etwa von 1985-1992/3 aktuell liessen diese Optimierung und an den Rand gehen noch sinnvoll erscheinen und endeten dann auch mit den immer (mit Hardwarekarten) ausbaubareren PCs oder besser Clones.

Echtzeit?

Immer wieder wird deswegen das Argument vorgebracht: Es geht um Echtzeit. Auch in Interviews wird immer wieder erklärt, dass ist wie ein Film aber in Echtzeit. Dabei zeigt obige Diskussion, dass es eben wenn, um eine bestimmte Echtzeit geht: Es geht nicht ! um Computerechtzeit, denn die ist fast immer gegeben. Die Ausnahme Multiusersysteme, die sind zwar Echtzeit, aber eben nicht mit der vollen Power. Hier ist der User eben nicht mehr 1:1 der Herrscher*. Und so hören dann auch einige gerade dann auf, in dem Moment in dem Windows sich dazwischen hängt bei Windows.

Vielleicht wäre das eigentliche Argument besser: Echtzeiteffekte

Echtzeiteffekte

Es scheint als bräuchte die Demoscene Grafik, etwas Visuelles – und sei es allein für die Demoparties. Ehrlicherweise muss man hier natürlich sagen, dass es auch Music und Visuelles an Demoparties gibt. Also anders gesagt, die Einzelteile einer klassichen Demo. Was dann aber fehlt ist Code alleine. Der Code steht irgendwie nicht zur Debatte. Die Demoscene, so scheint es braucht ein Display, irgendwie. Sie will vielleicht seit Anbeginn kein Shell-Programm sein, kein . Sie ist eben auch Unterhaltung.

Echzeiteffekte?

Nur ist wirklich alles Echtzeit? Gibt es nicht viel vorgerechnetes? Seien es Listen für den Sinus, vorgeschifftete Sprites auf dem Atari ST, vordesignte Grafik oder vordesignte Music? All das gibt es und es wird nicht als cheaten wahrgenommen. Es ist also Teil der Scene.

Gefaked – Demoscene

Dabei muss auch klar sein, Demoscene ist Faking. Demoscene ist nicht die allgemeine Lösung – denn die wäre niemals so schnell, niemals so angebracht – sondern oft ein Fake an der Maschine oder ein Fake im Display. Die Demoscene hatte nie ein Problem mit dem Faken ‚von‘. Muss sie auch nicht haben. Denn das Display löscht alles dahinter. Das Display ist die Wahrheit.

Displays? Digital oder Papier?

Wie sehr das Display vordefinierte ist, zeigt die Diskussion oben. Der Plotter ist ein stranges Display. Der Grund ist vermutilch. Es ist nur additiv. Nun gibt es auch Demos mit reinadditivem Screenaufbau. Das heisst, es wird etwas etwa in 64 bytes berechnetund dann ganz langsam gezeichnet. Dennoch scheint der Punkt zu sein: Es ist eben ein Screen auf dem das stattfindet. Das Demo – das Machbare wird schwierig auf Papier. Auch wenn es das ganze so langsam aufbauen würde oder rasend schnell. Aber dennoch Papier und kein Screen.

Der total manipulierbare Echtzeiteffekt & der durchdigitale Computer

Dieser Punkt verweist auf die totale Manipulierbarkeit nicht nur im Computer sondern auch im Display. Der Computer muss in diesem Sinn auch einen digitalen Bildschirm haben. Sonst ist er – so die Lesart – kein richtiger Computer. Papier kratzt anscheinend stark am Digitalen Computer, obwohl Computer über sehr lange Zeit nur per Schreibmaschine bedien- bzw. beobachtbar war. Eine ganze Kultur des Mainframes (und der Lochkarten) lässt grüssen. Und die ersten Bausätze hatten auch oft keinen Screen im Sinne eines ‚Fernsehanschlusses‘.

Demoscene auf der Suche nach der Demo: Digitaler Echtzeit-Wow-Effekt (abhängig von der Hardware)!

Darum die Frage, geht es wirklich um Echtzeitmanipulation eines Screens oder nicht viel eher um einen digitalen Echtzeit-Wow-Effekt? Dieser digitale Wow-Effekt auf einem Display würde dann auch die Musik alleine, die Bilder und auch die narrativen Demos einschliessen. Diese sind meist technisch nicht besonders Herausfordernd, noch sind sie wirklich Echtzeit. Sie sind eine narrative Mechanik und dennoch sind sie für die Szene – Wow.

Damit wäre dann der Kern der Demoscene eine Art Technisch-Diigitaler-Echtzeit-Wow-Effekt.

Und ja es gibt 1000 Gründe mit 1000 Demos diese Argumentation zu zerplfücken: Die Demoscene wurde in den 80er Jahren geboren. Das Individuelle muss ein, auch wenn am Ende viele Demos sich gleichen wie ein Ei dem anderen. Aber es geht ja nur darum, die (digitale) Scene zu beeindrucken. Und damit wird man Teil der Community. Man teilt diesen Wert als Consumer oder Contributor.

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