CLS Clearscreen abhängig von der Technologie

Clearscreen ist eine der wichtigsten Funktionen in Computergames. Sie ist wichtig, damit wieder ganz von neu angefangen werden kann. In der Demoscene auch wichtig, weil es oft darum geht, wie schnell kann man den Screen löschen oder indirekt gesagt: Wie schnell kann man ihn ganzflächig ‚überschreiben‘. Denn Clearscreen ist ja eigentlich nur ein Überschreiben des Screens mit einem Wert im Videomemory (sofern das System ein Videomemory hat).

Digitalität zeigt sich in diesem Sinn gerade darin, wie ClearScreen als Funktion funktioniert. Es zeigt sich an der Kontrolle über den Screen.

Papierne Zeichen(zeilen)displays: Teletype/Teleprinter – der Screen?

Beim Zeichendisplay der TelePrinter/TeleTypes gab es nicht direkt ein Clearscreen. Der Screen war ja zuerst eine Zeile und danach vielleicht das Blatt. Wobei das Papier nicht in Blättern organisiert war sondern endlos. In diesem Sinn ist hier die Frage: Was ist der „Screen“?

Wie gross der ‚angedachte‘ ZeilenscreenScreen war sieht man vielleicht noch heute an den BASIC101-Games oder den Shellprogrammen – wie weit Drucken sie Leerschläge bis sie beginnen mit dem Content. Mit dem Aufkommen der klassischen Drucker gab es natürlich dann auch hier das Blatt. Allerdings war der Drucker zu diesem Moment keine „println“ – Ein-/Ausgabemaschine mehr sondern halt analoger Output. Man sieht dann auch nicht mehr – anders als bei der Schreibmaschine – was man gerade drückt oder druckt.

Plotterdisplays: Endlos oder Flachbrett (A3,A4)

Bei den Plottern ist die ganze Sache komplizierter. Hier gibt es die Endlosplotter und die Flachbrettplotter. Beim ersten verhält sich das ganze wie beim TelePrinter/TeleType. Beim zweiten allerdings ist die Sache des Bildschirm’putzens‘ dann völlig manuelle Arbeit.

Hier der Vorgang des Clearscreenen.

Dabei ist klar. Hier gibt es auch Abfall, also eine Dokumentation. Diese Dokumentation fehlt bei digitalen Outputgeräten völlig. Maximal lassen sich noch eingebrannte Bildschirme als Artfefakte betrachten.

Erste Screens: Zeichnen und es bleibt stehen (Simulation des Analogen?)

Die ersten „Mainframescreens“ verfügten über Screens auf die geschrieben wurde und der Content blieb bestehen (siehe auch Interview von Lührmann oder PlatoSystems). Das heisst das gezeichnete blieb auf dem Screen. Erst danach wurde der gesamte Screen gelöscht. Und das ganze war Hardwaremässig so. Zeichnen und dann irgendwann entscheiden den gesamten Screen zu löschen.

Diese Idee ist natürlich sehr nahe am obigen ‚analogen Modell‘ von Screen.

Volldigitale Screens

Erst später tauchen die klassischen Screens auf. Diese haben Videomemory und zeichnen jedes mal den gesamten Screen neu. Dadurch ist der Bildschirm eigentlich voll jederzeit steuerbar. Die Kontrolle liegt hier beim Programm alleine, der Screen besitzt keine Eigenlogik oder Kontrolle mehr.

E-Paper

Heute gibt es ja wieder Displays wie die EReaders. Diese sind mehr eine dynamisierte Weiterentwicklung von Anzeigetafeln der 80/90er Jahre. Hier hält das Display auch den Inhalt physikalisch selbständig aufrecht.

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