PlotArcadez: Potshot – Spielmechanik – Optimierungsmechanik [Notiz]

Es ist interessant, das Spiel wieder zu spielen in seiner ‚Urfassung‘. Also in der Fassung bevor es zu einem Zerstörungsspiel von Hintergrund wurde mit einer ganz anderen Programmierung (Konkretes Zerstören von Arrayinhalten). Hier geht es um simple Formeln und Parametern. Das ist der Elearning-Teil des Spiels. Es ist ein Spiel (siehe Interview Luehrmann), das die Realität von Ballistischen Waffen ins Spiel bringt. Dabei ist es nicht wie Tennis4Two ein verkapptes Atomwaffenabwehrsystem oder verwendete Technik davon, sondern ältere Technik. Wenn auch das Orginal im Weltall spielt und dann wieder sehr viel mit Atomwaffen zu tun hat.

Die einfache Version von Potshot lebt geradezu manisch von Parametern. Es dynamisiert damit ganze Weltbilder, die davor eher Imagination oder Handarbeit waren (beim Graphenzeichnen). Hier könnte man tatsächlich berechnen, wie die Parameter sind! Also das Eingeben und Anwenden. Es gibt allerdings auch die Methode Try&Error. Die Eingabe und dann die Simulation, was im System passiert. Statt Zahlenreihen oder einem ‚Getroffen‘ oder ‚Nichtgetroffen‘ gibt es eine Spannung, etwas, was man Voraussieht und erwartet. Wobei man schon nach einigen Sekunden weiss, das wird was oder nicht. Aber man weiss der nächste Shot kommt bestimmt. Und dann ist da eben noch der Gegner* der zurückschiesst mit denselben Chancen. Die Entscheidung „hmm gehe ich noch ein Grad hoch oder nur ein Halbes?“ „Kann ich einen ähnlichen Winkel nehmen, wie meine Gegner?“

Im Orginalspiel gibt es noch den Wind. Und selbstverständlich verändert dies die Mechanik nochmals zusätzlich, indem es Unterschiede rein bringt und es schwieriger macht.



Selbstverständlich war dieses Spiel auf einem Mainframe damals (mit BASIC) programmierbarer als in Assembler, den da fehlte schlicht und ergreifend das simple Material/Funktionen dafür (vgl. dazu auch Plato System Games). Des weiteren war natürlich die Auflösung nie auf dem Level bei einem normalen Screen (ausser vielleicht bei PlatoSystems) mit Farbe. Es wäre mal interessant zu sehen, ob auf Bürocomputern das Spiel oder eher seine Nachfolger verbreiter waren. Das könnte zumindest auf Ballerburg zutreffen.

Betrachtet man das Spiel in seiner Art, fragt man sich, wo diese Parameter-Spiele sich weiter verbreitet haben. Dabei kommt man auch auf Golf. Denn eigentlich funktioniert Golf ähnlich, wenn auch meist mit einer Dimension mehr und den Wind natürlich inbegriffen. Hier ist das Optimierungs-/Parameterisierungspiel dann aber meist schon versteckt in indirekter Interaktion mit Cursortasten.

Potshot und seine Nachfolger spielen also letztlich auch im Alltag der Excel-AlltagsGames. Hier wird ein Modell aufgestellt und dann mit Parametern mal geschaut, was passiert. Und das von Universitäten bis zu Finanzfirmen. Mit Potshot kann man eine kleine Version am Abend spielen.

// ToDo: Abchecken Potshot in BASIC101Games und auch ob es und wie die Golfspiele in der frühen Gamekultur waren.

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