Es ist schon erstaunlich, dass gerade bei Games es in den Datenbanken keine Einträge gibt dazu, wer, wie, wann und wo diese hergestellt hat (Im radikalen Gegensatz etwa zur Demoscene). In Diskussionen dominieren Grossregionen: Ja irgendwo aus England oder Asien oder Japan oder den USA. Games sind eigentlich global alokal – ein globales Produkt ohne hier und jetzt auf Consolen auch von irgendwo. Insofern sind Games auch hier ein Frontrunner der globalen Digitalisierung indem ihnen nichts mehr Lokales oder Nationales anhaftet, gerade auch weil ihre Inhalte je länger je digitaler sind (vgl. Mukokuseki)
Historisch war dies natürlich so gewollt, so versuchten die Arcade Hersteller mit allen Mitteln zu verhindern, öffentlich zu machen, wer die Spiele produzierte. Man wollte sie schliesslich nicht verlieren (denn oft waren sie allein für einen Hit zuständig) und so findet man sie etwa nur in den Highscore mit Kürzeln in japanischen Arcades. Diese Geschichte lässt sich gut nachvollziehen in The Untold History of Japanese Game Developers. Auch Atari war bei seinen Consolenspielen so unterwegs und so gründeten dann ja Designer* aus Protest Activision. Damit waren zumindest einige der Macher im Rampenlicht und das GameHotel in Zürich brachte sie dann Jahre später selbst in Europa auf die Bühne.
Dennoch bleibt bis heute die Idee, dass die (globalen) Games irgendwo digital geboren werden und keinen Ursprung haben. Heute wird es allerdings eher damit begründet, dass nun 100 Leute daran arbeiten in allen Herren und Frauenländern. Der Autor* aus xyz ist verschwommen und dadruch tot. Aber de facto sind auch Games noch nicht Digital Born sondern entstehen in Orten, in Ländern und Zeitzonen – noch von mehrheitlich Menschen.